- Tamayo
- Tamayo[ta'majo],1) Franz, bolivianischer Schriftsteller und Politiker, * La Paz 28. 2. 1879, ✝ ebenda 30. 7. 1956; war Präsident der Nationalversammlung und Außenminister, wurde 1935 zum Staatspräsidenten gewählt, jedoch an der Übernahme des Amtes gehindert; schrieb, neben Abhandlungen und Essays, formvollendete modernistische Gedichte (»Odas«, 1898; »Proverbios sobre la vida, el arte y la ciencia«, 1905) und Dramen (»La Prometheida o las Oceánides«, 1917; »Tetralogía«, 1944).2) Rufino, mexikanischer Maler, * Oaxaca de Juárez 26. 8. 1899, ✝ Mexiko 24. 6. 1991; entwickelte seinen Stil ausgehend von der präkolumbischen Kunst und der Volkskunst seiner Heimat, deren Bildwelt er in eine von Kubismus und Surrealismus beeinflusste Formensprache in expressiver Farbigkeit umsetzte. Neben Tafelbildern und Grafiken schuf er Wandbilder, die dem Muralismo nahe stehen, lehnte jedoch dessen revolutionäre Thematik (mit Ausnahme einiger Werke der 1930er-Jahre) ab. Seine repräsentative Sammlung moderner Kunst befindet sich im Museo de Arte Contemporáneo Internacional Rufino Tamayo in Mexiko.R. T., bearb. v. D. Ruckhaberle u. a., Ausst.-Kat. (1990).
Universal-Lexikon. 2012.